Cybergrooming - ein Begriff, der aus dem Englischen abgeleitet wird und die gezielte Ansprache von Kindern und Jugendlichen zur Anbahnung von sexuellen Kontakten oder Gewalttaten über das Internet beschreibt. Es ist ein Phänomen, das die Vertrauensseligkeit, das mangelnde Risikobewusstsein und die oft mangelnde Medienkompetenz von jungen Menschen ausnutzt.
Was ist Cybergrooming?
In einer kürzlich durchgeführten Studie der Landesanstalt für Medien NRW wurde deutlich, dass Cybergrooming keine abstrakte Bedrohung ist, sondern eine erschreckende Realität im digitalen Zeitalter. Kinder und Jugendliche werden überall dort angesprochen, wo Kontaktmöglichkeiten im Internet bestehen. Besonders beliebt sind Plattformen, die von jungen Menschen gerne genutzt werden, wie Social-Media-Kanäle, Messenger-Dienste und Online-Games. Die Täter*innen versuchen oft, die Sicherheitsvorkehrungen dieser Plattformen zu umgehen, indem sie schnell auf privatere Kommunikationskanäle wechseln.
Ist Cybergrooming strafbar?
Seit 2004 ist Cybergrooming unter Strafe gestellt, und seit 2020 ist auch der Versuch unter bestimmten Voraussetzungen strafbar. Die Gesetzgebung zielt darauf ab, die sexuelle Integrität von Kindern zu schützen und die Gefahr des beabsichtigten Missbrauchs zu verringern.
Wie kann Cybergrooming bekämpft werden?
Die Bekämpfung von Cybergrooming erfordert ein gemeinsames Engagement von Eltern, Pädagogen und der Gesellschaft insgesamt. Präventions- und Aufklärungskampagnen spielen eine entscheidende Rolle, um Kinder und Jugendliche über die Risiken aufzuklären und sie zu befähigen, sich sicher im digitalen Raum zu bewegen.
Z. B. hat die Landesanstalt für Medien NRW verschiedene Maßnahmen ergriffen, um gegen Cybergrooming vorzugehen. Dazu gehören Aufklärungsvideos, Begleitmaterialien und das "Cybergrooming Melden"-Programm. Letzteres ermöglicht es Kindern, Eltern, Lehrkräften und anderen Personen, Verdachtsfälle von Cybergrooming zu melden. Dies ist besonders wichtig, da betroffene Kinder oft aus Scham oder dem Gefühl, selbst schuld zu sein, nicht um Hilfe bitten.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass trotz der hohen Aufklärungsquote nur wenige Fälle von Cybergrooming angezeigt werden. Oft ist es schwierig, die Opfer zu überzeugen, Hilfe zu suchen und rechtliche Schritte einzuleiten. Pädagogen spielen hier eine wichtige Rolle betroffene Kinder zu unterstützen und zu ermutigen, sich gegen Cybergrooming zur Wehr zu setzen. Und zwar mit der einzig richtigen Maßnahme: Sich bei Erwachsenen und Vertrauenspersonen Hilfe zu holen!
Fazit
Insgesamt ist die Bekämpfung von Cybergrooming eine komplexe Aufgabe, die ein breites Spektrum von Maßnahmen erfordert, von der Aufklärung über die rechtliche Dimension bis hin zur Unterstützung und Betreuung betroffener Kinder und Jugendlicher. Nur durch eine koordinierte und engagierte Zusammenarbeit aller Beteiligten können wir eine sichere digitale Umgebung für unsere Kinder schaffen.